Hoffnungsschimmer fürs Klima durch Erreichung der CO²-Neutralität?
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat das Modell der weltweiten Klimagerechtigkeit entwickelt.
Von diesem geht das Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie aus. Jedem Menschen wird darin die gleiche Höhe an erlaubtem Ausstoß von CO2 zugestanden. Die Wuppertaler kommen zu dem Ergebnis, dass unter dieser Annahme 2035 jegliche fossile Energie nicht mehr zulässig sei. Mit anderen Worten: bis dahin muss die Umstellung auf erneuerbare Energien voll umgesetzt sein.
Die zweite Studie von den Denklaboren Agora fragt, was muss Deutschland tun, um klimaneutral zu werden? Hier geht es um die Erreichung der Pariser Klimaziele und nicht um die weltweite Klimagerechtigkeit. Nach dieser Studie ist es z.B. denkbar, dass Deutschland Entwicklungsländern hilft, die Nutzung fossiler Energie zu „überspringen“, indem es gleich in erneuerbare investiert. Das würde dann Deutschland helfen, seine Bilanz „aufzuhübschen“ und seine Ziele trotz zu hohem Verbrauch zu erreichen. Inzwischen hat Agora die Ziele für 2045 beschrieben.
Das Problem: Sofort müssten Deutschland und Europa mit allen ihnen zur Macht und zur Verfügung stehenden Mitteln auf allen Gebieten umsteuern. Die Technologien, das Wissen und das Können seien vorhanden, so die Wuppertaler. Aber der Wille fehlt: In der Landwirtschaft, um ein Politikfeld heraus zu greifen, hat Europa z. B. gerade für die nächsten sieben Jahre ein „Weiter so“ beschlossen, das so gut wie keine Anreize zur Umsteuerung enthält, sondern im Gegenteil weiter stark zu dem klimaschädlichen Ausstoß von CO2 beiträgt.(Zeit)