Erste europäische Anlage zur industriellen Rückgewinnung
Das Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen informiert im Oktober 2023 über „Nachhaltiges Lithium aus NRW„. Denn es hat im Rahmen des Programms ZIM, eines „Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand“, Forschung und Anwendung zusammengeführt: Konkret die RWTH Aachen mit dem Krefelder Unternehmen ACCUREC Recycling. Damit ist es über die Jahre gelungen, einen „Meilenstein für nachhaltige Ressourcennutzung“ zu schaffen.
Lithium gilt heute als das weiße Gold der Energiewende. Denn die Erfindung des Lithium-Ionen-Akkus hat viele Bereiche des täglichen Lebens revolutioniert, z.B. Hörgeräte. Während man früher immer wieder kleinste Batterien einsetzen musste, lädt man heute die Batterie einmal täglich per Strom kurz auf – fertig. Und die Batterien sind mittlerweile in Handys und Laptops und vielem mehr zu finden. Aber vor allem werden sie für die E-Mobilität gebraucht. Und das bedeutet, bald in großen Mengen.
Die Gewinnung und Rückgewinnung von Lithium
Der NRW-Newsletter unterrichtet: Lithium ist kein seltenes Metall. Allerdings ist der Abbauprozess aufwendig, denn das Lithium ist sehr fein verteilt. Außerdem gibt es in den Abbaugebieten z.T. heftige Widerstände. Neuerdings gibt es in Sachsen-Anhalt den bisher weltweit größten Fund eines Lithium-Vorkommens. Aber bis zum Abbau sind noch verschiedene Pilotprojekte notwendig.
Da kommt die industrielle Rückgewinnung genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn in Krefeld ist die erste industrielle Anlage zur Zerlegung der Batterien in ihre Ausgangsmaterialien in Europa entstanden. Anfangs – seit 2013 – waren das Nickel, Kobalt und Kupfer. Dafür gehen schon „etwa 60 Prozent aller in Europa recycelten Lithium-Ionen-Akkus durch die Halle“. Es ist also bereits eine eingespielte Logistik vor Ort vorhanden. Und nun kommt das Verfahren für das Recycling des Lithiums dazu. Es ist ein umweltschonendes Verfahren, denn die Firma ist „seit 10 Jahren“ auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Die in Zukunft ausrangierten Autobatterien der Elektroautos treffen also auf eine dann bereits etablierte Technologie zur Rückgewinnung des so wertvollen weißen Goldes. Und insofern gehört diese Innovation in eine Reihe mit der Chip-Verordnung der EU. Der Fortschritt bzw. der Umbau der europäischen Wirtschaft schreitet Schritt für Schritt voran.