UN-Hochseeabkommen tritt in Kraft

Beschluss in New York 2023

Das Bewusstsein, wie wichtig die Meere bzw. Ozeane nicht nur für unsere Ernährung, sondern besonders auch für den Klimaschutz sind, hat in diesem Jahrzehnt massiv zugenommen. Gerade in den letzten Jahren wächst das Bewusstsein dafür, wieviel CO² beispielsweise die Ozeane aufnehmen: In den letzten zehn Jahren hat der Ozean rund 23 Prozent (!) der menschengemachten CO₂-Emissionen aufgenommen, schreibt Greenpeace in seiner Info zum Inkrafttreten des Abkommens von 2023. Vor allem Anrainer rund um kleine Meere, wie z.B. das Mittelmeer erlebten in den vergangenen Jahren die Folgen der Aufheizung  des Wassers durch zu hohe Temperaturen. Viele von ihnen mussten verheerende Sturzfluten erleiden – oft, nachdem katastrophale Dürrezeiten ihre Böden ausgetrocknet und riesige Brände entfacht hatten.

Das hat 2023 zu der Einsicht bei 160 Staaten geführt, dass die Hochsee eines besonderen Schutzes bedürfe. Seit 2018 hatte die UN mit den Staaten darum gerungen. Nun gilt und muss umgesetzt werden: 30% der Meere sollen bis 2030 unter Schutz gestellt sein.

Ratifizierung des Abkommens

Erst nach der Ratifizierung des Abkommens durch 60 Staaten kann es in Kraft treten. Diese Ratifizierungsrate  ist im Sept. 2025 endlich erreicht worden. Das bedeutet, dass das Abkommen ab 17. Januar 2026 in Kraft treten kann.

Die formalen Voraussetzungen für die Ratifizierung durch die EU hat das EU-Parlament mit einer Zustimmung zu einer entsprechenden Entscheidung des Rates der Mitgliedstaaten der EU geschaffen. Da Deutschland bisher nicht ratifiziert hat, muss nun ein entsprechendes Gesetz geschaffen und verabschiedet werden. Denn nur danach kann es an den weiteren Entscheidungen teilnehmen.

2026 oder 2027,  ein Jahr nach in Kraft treten wird voraussichtlich die erste “Ocean COP” – stattfinden – die erste Vertragsstaatenkonferenz, auf der konkrete Schutzgebietsvorschläge vorgelegt und später auch beschlossen werden können, schreibt Greenpeace, das sich an vorderster Front für den Schutz der Meere stark macht.

Was das Abkommen erreichen will

Der UN-Generalsekretär spricht von einem „historischen Erfolg“: Das Abkommen decke mehr als zwei Drittel der Ozeane ab und lege „verbindliche Regeln zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt der Meere“ fest. Die Vereinbarung sieht erstmals Schutzgebiete außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszonen einzelner Länder vor. Das hat Gewicht, weil sich mehr als die Hälfte der Meeresgebiete außerhalb solcher Zonen befindet.

Wichtig in dem Abkommen ist, dass der Absicht der Förderung von Bodenschätzen im Ozean nun eine Untersuchung von deren Folgen für die Umwelt vorausgehen muss.

2025-10-04T16:56:40+02:00