Die jährliche Zusammenfassung für das Jahr 2024
Schon das Jahr 2023, so der Bericht, war ein extrem warmes Jahr mit vielen Rekorde brechenden Wetter-Anomalien. Die fanden damals besonders rund um das Mittelmeer statt mit außergewöhnlich starken Regenfällen und entsprechend hohen Überschwemmungen und Todesfällen.
Das Jahr 2024 folgte dem voran gegangenen zu warmen Jahr erneut mit extrem hohen Temperaturen. Und diese lagen nun nicht nur regional vor, sondern global mit einer Temperatur von 1,5 Grad über dem vor-industriellen Zeitalter. In Paris aber hatte sich die Welt 2015 darauf geeinigt, dass diese 1.5 Grad Erderwärmung eine Grenze und damit ein Kipppunkt seien. Diesen sollte die Welt deshalb nicht überschreiten, da sonst nicht oder nur schlecht beherrschbare Wetterereignisse die Folgen seien.
Dies schickt der Bericht voraus, um dann konkret für 2024 zu benennen: „Viele globale Rekorde wurden gebrochen: einerseits der für die Treibhausgaswerte und der für die Luft- , als auch der für die Oberflächen-Meerestemperatur.“ Und das habe deshalb zu vielen Extrem-Ereignissen geführt wie Überschwemmungen, Hitzewellen und großflächigen Bränden. Und damit kein Zweifel aufkommt, resümiert der Bericht: All dies unterstreicht den sich verstärkenden Einfluss des menschengemachten Klimawandels.
Was konkret für Europa gilt
Die mittlere Temperatur für Europa lag bei 10,69 Grad Celsius. Das waren schon 1,47 °C mehr als im Zeitraum von 1991 bis 2020, aber vor allem 2,92° C über dem Basiszeitraum von 1850 -1900.
Schließlich waren alle vier Jahreszeiten wärmer als der bisherige Durchschnitt. Dabei stachen das Frühjahr und der Sommer besonders hervor. Beide Jahreszeiten lagen 1,5° bzw. 1,54° C über der durchschnittlichen Temperatur zwischen 1990 und 2020. Vor allem in Mittel-Europa, im Osten und im Südosten war es so warm, dass sich die zu hohen Temperaturen für ganz Europa ergaben.
„Europa hat sich seit den 1980er Jahren doppelt so schnell erwärmt wie der globale Durchschnitt“, sagte Samantha Burgess, die stellvertretende Direktorin des Klimawandeldiensts Copernicus. „Damit ist es der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt.“
Der Klimawandeldienst des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus und die Weltorganisation für Meteorologie WMO haben den Bericht gemeinsam erstellt und vorgelegt.
Bewertung des Berichts
Eine kritische Bewertung des Berichts kommt aus der Springerpresse. Nach dem Motto: warum gibt es so einen Bericht gerade jetzt!
Dazu ist ganz einfach zu sagen: es gibt diesen Bericht in jedem Jahr. Er zeigt unglaublich viele Statistiken, sowohl globale als auch europäische. Die alle kann man sich anschauen und kann seine eigenen Schlüsse daraus ziehen. Sie werden aber natürlich auch von den Wissenschaftlern des Berichts erläutert.
Und ausgerechnet die Bayerische Staatsregierung informiert ausführlich darüber. Damit kann man die sog. kritische Bewertung der Springerpresse als das ablegen, was man dazu weiß: Hinter dem Springerkonzern steht die Öl-Lobby.
Immerhin sind die katastrophalen Folgen der Wetterextreme kaum noch von jemandem zu übersehen. Sie lassen sich schon fast vor jedermanns Haustür beobachten. Sogar manche Kommune hat begonnen, sich Gedanken zu machen, wie sie ihre Bürger*innen in Zukunft vor Überhitzung oder vor Wassermangel schützen kann.
Klimaziele der EU
Bis 2030 sollen die Bemühungen der Staaten zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um 55 % gegenüber 1990 führen.
Im Rahmen der Initiative der Kommission vom Febr. 2024 wird der energie- und klimapolitische Rahmen für die Zeit nach 2030 vorgeschlagen, aber noch keine entsprechende Bewertung vorgenommen. Dieser künftige Rahmen wird in den kommenden Jahren entwickelt und bewertet, um das Ziel für 2040 zu erreichen. Anfang Juli 2025 hat die Kommission nun ihren Vorschlag für das Zwischenziel 2040 vorgelegt. Das soll helfen, die Klimaneutralität 2050 zu erreichen.
In Anbetracht der zunehmend bedrohlichen Wetterereignisse möchte die Kommission nun festschreiben, dass 2040 bereits 90% der Emissionen gesenkt sein müssen. Die derzeitige Aktualisierung der Entwürfe der nationalen Energie- und Klimapläne sei ein Schlüsselelement bei der Überwachung der Fortschritte, „verlangt“ die Kommission. Und sie selbst schätzt die Erreichung dieses Ziel, das sie gerne festschreiben möchte, als schwer zu erreichen ein. Deshalb will sie „erlauben“, dass bis zu 3% der Einsparungen, die in Ländern außerhalb der EU entstehen, angerechnet werden dürfen durch Klima-Zertifikate. Das könnten z.B. eingesparte Emissionen durch einen Wind- oder einen Solarpark sein. Aber festgelegt ist das bisher nicht. Also kann es sich dabei auch um Greenwashing-Praktiken handeln.
Das EU-Parlament und die EU-Staaten müssen sich nun zu diesem Vorschlag äußern und im Trilog eine gemeinsame Entscheidung herbeiführen. Viel Stoff für Diskussion.